Jacopo Buss, hier mit Chester am SEC-Training auf der Hardwiese
31.8.09/cam. Der legendäre Hügel neben dem Reitsportzentrum Elgg, der Hohbühl blüht wieder richtig auf. Das neue Besitzerpaar Natascha und Markus Wiesli organisierte mit einem engagierten Helferteam eine schöne Basisveranstaltung für CC-Reiter mit Prüfungen der Kat. B1 und B2 sowie zwei der umstrittenen Jump-Green-Prüfungen, mit der alle die angelockt werden, die vielleicht schon einmal in Knies Kinderzoo ein Pony gestreichelt haben und jetzt mal an veritablen Baumstämmen vorbeireiten möchten, bevor sie dann die erste Reitstunde besuchen... Spott beiseite, es soll ja nächstes Jahr alles besser werden in dieser Einsteigerstufe für Babys und solche, die es werden wollen.
In der B1-Prüfung wurde durchaus schon ein gewisses Können abgefragt im Gelände. Die Sprünge waren zwar reglementskonform putzig-klein, aber die Linienführung und die Topographie forderten vom Reiter nicht nur einen gut ausbalancierten eigenen Körper, sondern auch die Fähigkeit, das Pferd oder Pony bergauf, bergab, am Schräghang und in den Wendungen im Gleichgewicht und vor dem Bein zu behalten. Entsprechend trennte sich die Spreu vom Weizen. Es zeigte sich glasklar, dass weder das Brevet noch ein paar Jump-Green-Kringeleien genügen als Vorbereitung für eine B1, wo das Schnuckiputzi-Führzügel-Kinderspiel eindeutig vorbei ist und mehr gefragt ist als wackliger Fleischtransport. Hier hat das vom OKV in verdienstvoller Weise weiterhin angebotene Coaching eine wichtige Funktion - so es denn benützt wird. Ein Reiter brüstete sich noch wenige Tage vor seinem Auftritt in Elgg, dass er solches Kinderzeugs nicht nötig habe - und bot dann gleich mehrfach ein jammervolles Bild. Coaching ist auf jeder Stufe eine gute Sache - auch Olympiasieger und Weltmeister fahren selten ohne kompetente Begleiter aufs Turnier. In den Basisprüfungen des OKV sind es erfahrenere CC-ReiterInnen, die den teilweise etwas unsicheren Einsteigern bei der unmittelbaren Prüfungsvorbereitung helfen, an sich zweifelnde Talente motivieren - und dort, wo es kluger ist, zuerst intensiv Ausbildung zu betreiben, Klartext sprechen mit Reitern und deren Umfeld.
In beiden Basiskategorien gab es auch ein paar Entdeckungen zu machen. So stellten einige Top-Reiter ihre Nachwuchspferde vor. Am erfolgreichsten war dabei der Basler Wirtschaftsstudent und Dreisternreiter Jacopo Buss, der mit seinem grossrahmigen 5-jährigen Chester die B1 und mit dem erst ganz neu unter ihm laufenden Iren Wellview Flame die B2-Prüfung gewann, lautstark unterstützt von Over-all-Trainer Nico, der erstaunlicherweise nicht in knalligem Niederländer-Orange für zusätzliche optische Akzente sorgen wollte. Aber auch die Elgger Lokalmatadorin und Olympiareiterin Jenny Eicher stellte in der B2 ihre beiden Nachwuchscracks Garschino (7.) und Bantrybay Fashion Show (6.) und in der B1 erstmalig den Youngster Slievecroob Dark Shadow (8.) erfolgreich vor.
Weitere erfolgreiche SEC-Mitglieder:
B2:
2. Steffi Mylius, Skysurfer
3. Adrian Ott, Della Casa
4. Steffi Köppel, Pamino
8. Clemens Santschi, Königspoker
11. Monika Schürmann, DD Black Magic
14. Léa Wertheimer, Henry PH
Kritischer Gedanke zur Demotivation von CC-Reitern durch Offizielle